Zeitleiste zur Entwicklung des Braunkohlenbergbaus in Mitteldeutschland
- 1382
- erster urkundlicher Beleg für den Braunkohlenbergbau (Lieskau bei Halle)
- 1671
- Pillingsche Grube bei Meuselwitz
- 1691/98
- erste Erwähnung des Braunkohlenbergbaues in Langenbogen (Röblingen-Amsdorf) bzw. im Geiseltal
- 1739
- Grube des Major Lorenz in Altenburg - erste Erwähnung von Handstreichsteinen
- 1764/66
- Abbau bei Mertendorf; industrielle Kohleverwertung bei der Salzgewinnung (Kösen, Dürrenberg u.a.)
- 1795/1839
- Ersterwähnung Braunkohle in Pomselberg bei Bitterfeld/Aufschluß der Grube Auguste bei Bitterfeld
- 1840...50
- Herstellung von Naßpreßsteinen an verschiedenen Standorten
- 1858
- erste Brikettpresse in Ammendorf bei Halle; erste Schwelerei in Unterwerschen
- 1880
- Aufkommen von Seilbahnen als Transportmittel (Zeitz-Weißenfelser, Meuselwitzer Revier)
- 1885
- ca. 75 % der Gesamtförderung aus Tiefbaubetrieben
- 1895...1900
- Aufkommen echter Tagebaue mit Baggerbetrieb
- 1915
- Baubeginn des Kraftwerkes Zschornewitz als erstes Braunkohlen-Großkraftwerk
- 1917
- erste Mineralölfabrik auf Braunkohlenbasis in Rositz (DEA)
- 1918
- Gesetz über das staatliche Kohlebergbaurecht in Sachsen
- 1921
- schweres Grubenunglück durch Wassereinbruch in Schacht bei Kriebitzsch (17 Tote)
- 1924
- Gründung der "Sächsischen Werke AG" als Staatsunternehmen auf Braunkohlebasis
- 1925...32
- Aufkommen bergbaubedingter Ortsverlagerungen in verschiedenen Teilrevieren
- 1929
- erste Bandförderanlage in Deutschland in der Grube "Michel-Vesta" (Geiseltal)
- 1930
- Beginn des Abraumförderbrückeneinsatzes im Tagebau Böhlen
- 1933
- Fund des "Geiseltaler Urpferdchens" in der Grube "Cecilie"
- 1935...57
- Schüttung des Kippendammes zwischen Frankleben und Braunsbedra (Geiseltal)
- 1936...38
- schrittweiser Ausbau des Industriekomplexes Deuben (Zeitz-Weißenfelser Revier)
- 1937...42
- abschnittsweise Inbetriebnahme des Braunkohlenveredlungswerkes Espenhain
- 1949...60
- Nachkriegskonsolidierung mit Tagebau-Neuaufschlüssen und Neubauten von Brikettfabriken
- 1957
- mit 41,1 Mill. t Braunkohle höchste Förderung im Geiseltal
- 1959
- katastrophale Setzungsfließrutschung (ca. 6 Mill. m3) in Nachterstedt
- 1959/60
- Schließung der letzten mitteldeutschen Tiefbaubetriebe in Leipzig-Dölitz und Großröda
- 1963
- mit 148,4 bzw. 68,1 Mill. t Braunkohle höchste Förderung in Gesamtrevier und Südraum Leipzig
- 1966...72
- Errichtung der Braunkohlenkraftwerke Lippendorf und Thierbach
- 1969
- Entstehung der größten Spüldeponie Deutschlands im Tagebaurestloch Großkayna (Geiseltal)
- 1969
- Förderbeginn im Tagebau Peres (erster kompletter Bandtagebau in Mitteldeutschland)
- 1971/75
- Aufschlußbeginn der Tagebaue Merseburg-Ost bzw. Delitzsch-Südwest
- 1975...79
- Flutung des Muldestausees; Verlegung der Weißen Elster um den Tagebau Zwenkau
- 1977...80
- Umsiedlung von Magdeborn (3200 Einwohner)
- 1983
- erster Umweltgottesdienst in Mölbis; in Folgejahren Aktion "Eine Mark für Espenhain"
- 1989/90
- Bürgerinitiativen gegen Tagebaue ("Stopp Cospuden"); Zusammenbruch der Karbochemie
- 1991...93
- Abbaueinstellung in den Räumen Bitterfeld-Gräfenhainichen, Delitzsch, Geiseltal und Merseburg-Ost
- 1992
- Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern zur Braunkohlesanierung
- 1994
- Spaltung von aktivem und Sanierungsbergbau in MIBRAG und MBV (ab 1996 LMBV)
- 1996
- Inbetriebnahme des Neubaukraftwerkes Schkopau (900 MW)
- 1997
- Richtfest in Ferropolis (Tagebau Golpa-Nord)
- 1999/2000
- vorgesehene blockweise Inbetriebnahme des Neubaukraftwerkes Lippendorf (2 x 865 MW)