Der Tagebau Haselbach

Quelle: Homepage von U.Hoffmann


Der Tagebau an der Lämmereiche

Erster Kohlezug

Im November 1957, wurde im letzten Braunkohlentagebau des Altenburger Landes, dem Tagebau Haselbach, die Braunkohlenförderung aufgenommen und 1977 beendet.
Die Rohbraunkohle war neben der Versorgung der Bevölkerung mit Hausbrandbriketts der wichtigste Rohstoff für die Energieerzeugung und die Karbolchemie der ehemaligen DDR. Nur wenige Jahre nach dem verlorenen 2. Weltkrieg war der Ausbau der Braunkohlenförderung eine entscheidende Grundlage für die Ankurbelung der Wirtschaft im Osten des gespaltenen Deutschlands. Im Bornaer-Meuselwitzer Braunkohlerevier gab es Anfang der 50er Jahre noch mehrere kleinere Tagebaue, die kurz vor der Auskohlung standen. Sie mußten durch neue, leistungsstärkere Betriebe ersetzt werden. Der Auslauf der Kohleförderung in der Grube Ruppersdorf erforderte die Erschließung eines Nachfolgetagebaues. Dieser sollte wegen des baldigen Auslaufens der Tagebaue Zechau und Zipsendorf und der Tiefbaubetriebe Untermolbitz (1958) und Großröda (Eugen - Schacht 1959) neben den Rositzer Betrieben auch die Brikettfabriken Zechau, Kriebitzsch und Zipsendorf mit Rohkohle versorgen, Außerdem kam noch ein Kapazitätsausfall bei der Rohkohlegewinnung im Revier durch die Überflutung des Tagebaues Blumroda bei Regis-Breitingen am 10. Juli 1954 infolge einer Hochwasserkatastrophe hinzu. Da in der Regel etwa drei Jahre von der Bebaggerung er ersten Abraumaufschlußmassen bis zum Beginn der Kohleförderung vergehen, waren die Aufschlußarbeiten zeitlich entsprechend einzuordnen. Als neues Abbaufeld wurde das Gebiet westwärts der Reichsbahn zwischen Haselbach und Regis-Breitingen gewählt, das im Norden bis an die Ortslage Großhermsdorf heranreicht. Die westliche Begrenzung verläuft in der Höhe der Ortschaften Ramsdorf und Wildenhain. Im Südwesten erstreckt sich das Tagebaufeld Haselbach bis hinein in den nordöstlichen Teil des Kammerforstes. Der Tagebau erhielt entsprechend seiner Lage in der Nähe der Ortschaft Haselbach den Namen Tagebau Haselbach.
Die Entscheidung über die Durchführung des Aufschlusses Tagebau Haselbach durch die zuständigen Staatsorgane erfolgte erst 1954. Das war um etwa zwei Jahre zu spät und hatte infolgedessen eine Reihe erheblicher Anfangsschwierigkeiten zur Folge, wie mangelhafte Erkundung, verspätete Deckgebirgsentwässerung, Unterbringungs- und Versorgungsprobleme der Belegschaft, verspätete Materialbeschaffung und verzögerten Gleisabbau. Da die Abschlußfigur mitten im Kammerforst lag, waren zunächst umfangreiche Abholzungs- und Beräumungsarbeiten erforderlich, bevor die Baggerung beginnen konnte. Die Forstverwaltung war auf ein so umfangreiches Abholzungsprogramm nicht vorbereitet, so daß sich besonders der Bau der Zufahrtsgleise zum Tagebau sehr verzögerte. Nicht unerwähnt bleiben soll, daß sich die Wegeverhältnisse im Kammerforst in einem äußerst schlechtem Zustand befanden. Die Anfahrt der Belegschaft zu den Arbeitspunkten, die vorrangig mit dem Fahrzeug erfolgte, gestaltete sich dadurch sehr schwierig. Ein regenreicher Herbst 1955 hatte für ein starkes Aufweichen der Waldwege gesorgt, die Kumpels mußten ihr Fahrrad zeitweise durch den Morast tragen. Sehr gelegen kam den Kumpels die Bereitstellung eines Personentransporters, der zwischen Wintersdorf und der Schneise 6 auf der Kammerforstbahn verkehrte. Als Unterkunft diente im Anfangsstadium eine alte Holzbaracke, die sogenannte Kaue Lämmereiche, wo sich die Tagebauleitung, Steiger, Schichtleiter sowie Abraum- und Schachtbelegschaft aufhielten, sich wuschen und wo auch die ersten Produktionsberatungen und Versammlungen stattfanden.
Zu der ersten Belegschaft des entstandenen Tagebaues Haselbach gehörten Kumpel des beendeten Tagebaus Ruppersdorf, des stillgelegten Tagebaues Einheit bei Zeitz und des überfluteten Tagebaues Blumroda. Trotzdem waren gewisse Arbeitspunkte unterbelegt und am Anfang konnten die Geräte und Maschinen nicht wie geplant dreischichtig besetzt werden. Betrug die Belegschaft im März 1955 noch 118 Arbeitskräfte, so stieg sie ein Jahr später auf 213 und im März 1957 auf 566 Arbeiter und Angestellte.
Ein Tagebauaufschluss ist ohne die Entwässerung des abzubaggernden Deckgebirges nicht denkbar. Deshalb haben unter normalen Verhältnissen die Entwässerungsarbeiten so rechtzeitig vor der ersten Abraumbaggerung zu beginnen, daß die wasserführenden Bodenschichten entwässert und damit baggerbar sind. Auch hier wirkte sich der verspätete Beschluß zum Aufschluß des Tagebaues Haselbach sehr negativ auf das spätere Betriebsgeschehen aus. Nach der Schaffung einer Vorflut Anfang 1955 und eines späteren Klärbeckens am nördlichen Waldausgang mit Zulauf zum Mühlgraben im Schnaudertal waren die Voraussetzungen zur Ableitung der anfallenden Wässer gegeben. Sehr verspätet wurde erst im I. Quartal 1955 mit dem Abteufen der Schächte I und II von Hand begonnen. Große Schwierigkeiten beim Schachtabteufen bereiteten stark wasserführende Schwemmsandschichten. Zeitweise liefen bis zu 400 Liter Wasser je Minute auf die Schachtsohle und mußten nach übertage gepumpt werden. Da keine neuen Pumpen zur Verfügung standen, mußten die Schachthäuser mit den alten störanfälligen Pumpen von der Wismut AG zurechtkommen. So kam es manchmal vor, daß die Schachtsohle über 1 Meter hoch unter Wasser stand und keine Teufarbeiten erfolgen konnten. In 228 Tagen wurde Schacht I von Hand abgeteuft und erreichte Mitte November 1955 die Endtiefe von 47 Metern.
Der erste Abraumbagger war schon im Februar 1955 vom Tagebau Ruppersdorf nach dem Tagebau Haselbach umgesetzt worden und konnte bis zum Aufschlußbeginn generalüberholt werden. Nach den umfangreichen Vorbereitungsarbeiten mitten im Waldgelände war es nach zweimonatiger Verzögerung am 1. Juni 1955 endlich soweit. Die Gleisbaufirma Leipzig hatte den Gleisrost für den Abraumbagger fertiggestellt, die elektrische Fahrleitung war gezogen, und nun erwartete das Gerät den ersten Abraumzug. In unmittelbarer Nähe der sagenumworbenen alten Lämmereiche erfolgte mit dem von der Firma Buckau, Magdeburg, gebauten Bagger 367 Es 425 der erste Abschnitt des Deckgebirges und damit der Beginn der ersten Abraumbaggerung im Tagebau Haselbach. Die Losung, unter der die erste Abraumfahrt stattfand, mutet heute vielleicht etwas sonderbar an, aber sie entsprach der seinerzeitigen politischen Zielstellung. Sie lautete: "Nun E-Lok 15, setz´ dich in Lauf! Der ersten Fahrt ein herzliches Glückauf. Der Einheit Deutschlands unser Start, von Haselbach die erste Fahrt." Der Tagebau Haselbach besaß am Anfang noch keinen Absetzer zur Abraumverkippung. Deshalb erfolgt an der Nordseite im Restloch des Tagebaues Maria I, Waltersdorf, die Anlage einer Spülkippe. Auf mehreren nacheinander angelegten Spültischen wurden die Abraumwagen entleert und die Bodenmassen mit Wasserstrahlen ins vorhandene Restloch verspült. Im Tagebau Waltersdorf I kam nach Beendigung des Spülkippenbetriebes Ende Juli 1956 ein Absetzer vom Typ As 560 zum Einsatz. Er war im Tagebau Witznitz demontiet und am Rande des Tagebaues Waltersdorf I wieder aufgebaut worden. Parallel zur Verkippung erfolgte über mehrere Monate eine umfangreiche Wasserhebung, um das Gerät nicht zu gefährden. Trotzdem traten immer wieder Rutschungen auf die die Arbeit erschwerten und zu Leistungseinbußen führten.
In Ermangelung an Neubaugeräten mußte der Tagebau Haselbach im Anfangsstadium nur mit alten Geräten arbeiten. Für den 2. Abraumschnitt war der Bagger 512 D 650 vom Tagebau Ruppersdorf vorgesehen. Er hatte seine Aufgaben dort am 31. Mai 1956 beendet. Für die Umsetzung des Baggers 512 auf eigener Achse kam nur der Weg durch das Schnaudertal zwischen Wildenhain und dem Kammerforst infrage. Obwohl bekannt war, daß das Schnaudertal mit seinen öfteren Überschwemmungen eine Gefahr für den Transport des Baggers darstellt, mußte dieser Weg gewählt werden. Eine Trasse mitten durch den Kammerforst hätte die Abholzung eines etwa 3 Kilometer langen und 50 Meter breiten Waldstreifens mit nachfolgender Beräumung, Stubbenbeseitigung und Planierung bedeutet. Das war wirtschaftlich zeitmäßig nicht zu vertreten. Der Transport wurde vom Tagebauingenieur und zwei Schachtmeistern geleitet. Ihnen standen insbesondere für den Gleisbau im zweischichtigen Betrieb, der bis auf zwei Zugmaschinen und eine alte Hanomag-Raupe ohne weitere Hilfsgeräte durchgeführt werden mußte, 44 Arbeitskräfte zur Verfügung. Obwohl der Transport in die Hochsommermonate Juni und Juli fiel, so waren die Witterungsverhältnisse für ein solches der ununterbrochener Regen hatte die Felder derart aufgeweicht und das Schnaudertal überschwemmt, daß der Transport für zwei Wochen ausgesetzt werden mußte. Noch immer über aufgeweichte Felder führte der weitere Transportabschnitt zunächst bis zum Mühlgraben, dem Beginn des Schnaudertales unweit von Wildenhain. Da das gesamte Schnaudertal zwischen Mühlgraben und Schnauder und bis zum Fuße des nordöstlichen Hanges auf einer Breite von 100 Meter völlig überschwemmt war, konnte eine weitere Fahrt zunächst nicht erfolgen. Umfangreiche weitere Vorbereitungen waren nötig. Es wurde zunächst von Hand eine Brücke über den Mühlgraben gebaut. Bäume wurden gefällt, Rießig, Stroh und starke Querhölzer auf den morastigen Schnauderwiesen ausgelegt und darauf starke Schwellen gestapelt. Trotz dieser intensiven Vorbereitungen und weiterer Sicherheitsmaßnahmen war die Überfahrt über die Schnauderaue mit dem 425 Tonnen schweren Gerät noch immer ein großes Wagnis. Auch die weitere Fahrt gestaltete sich wegen eines starken Geländeanstieges zur damaligen Ramsdorfer Straße mit Querneigung nicht einfach. Einschließlich einer zweiwöchigen Unterbrechung wurde der 3,9 Kilometer lange Transportweg vom 4. Juni bis 20. Juli 1956 zurückgelegt. Ohne auf weitere Einzelheiten einzugehen, gelang es an jenem 7. Juli 1956 nach 17stündiger ununterbrochener Arbeit, das Gerät störungsfrei an das etwas höher gelegene Schnauderufer zu fahren.
Nach fünfjähriger Betriebszeit war der Tagebau so weit aufgeweitet, daß eine Innenverkippung des Abraumes in den ausgekohlten Bereichen des Tagebaues erfolgen konnte. Vorher wurde der Abraum zu verschiedenen Außenkippen gefahren. Mit Spülkippen und dem schon erwähnten Absetzer 987 erfolgte bis auf ein kleines Restloch südlich der Straße Wintersdorf - Lehma die Verkippung des ehemaligen Tagebaurestloches Waltersdorf I und die Anlage einer Hochkippe. Im Spätherbst 1956 übernahm im Tagebau Ruppersdorf der schon im Vorgängertagebau Waltersdorf II eingesetzte Absetzer 956 As 800, 1936 von der Lübecker Maschinenbaugesellschaft gebaut, neben der Restverkippung von Ruppersdorfer Bodenmassen die Verkippung des Abraumes aus dem Tagebau Haselbach. Der Überschuß an Abraum in Tagebau Haselbach vor einer möglichen Innenverkippung führte zur Errichtung einer Überflurkippe, einer sogenannten Halde in Ruppersdorf. So entstand in den letzten Jahrzehnten im Norden von Wintersdorf durch die Schließung der Tagebaue Ruppersdorf und Phönix-Ost und die Aufhaldung eine Bergbaufolgelandschaft, bereichert und zu erholsamen Spaziegängen einlädt.
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Der Absetzer 1041 bei der Restlochverkippung Haselbach

Der verspätete Beschluß zum Aufschluß des Tagebaues Haselbach hatte auch seine negativen Auswirkungen im Fahrbetrieb. Dem Tagebau standen am Anfang nur alte, meist störanfällige Abraumwagen zur Verfügung, die andere Tagebaue für den Neuaufschluß Haselbach zur Verfügung stellen mußten. Erst im Laufe des Jahres 1957 verbesserte sich mit der Zurverfügungstellung von 25 cbm-Abraumwagen des Systems LOWA die Verhältnisse. Die Abraumzüge wurden von 75 t-E-Loks gezogen. Dampfloks, deren Einsatz im Bereich des Kammerforstes aus brandschutztechnischen Gründen untersagt war, wurden nur auf den Verbindungsbahnen und Außenkippen eingesetzt. Während im Jahre 1955 insgesamt nur zwei Abraumzüge im Einsatz waren, erhöhte sich 1957 die Zahl bereits auf 14 Züge. Zu dieser Zeit waren auch bereits vier Abraumbagger im Einsatz.
Die im Sommer 1957 beendete Kohleförderung im Tagebau Ruppersdorf und die Kohleknappheit im gesamten Bornaer Braunkohlerevier waren der Grund, weshalb die Revierleitung Borna darauf drängte, so schnell wie möglich im Tagebau Haselbach mit der Kohlegewinnung zu beginnen. Da es zu jener Zeit üblich war, politische Geschehen als Zielstellung für wirtschaftliche Ereignisse vorzugeben, so war für die Leitung und Belegschaft der Zieltermin 7. November 1957 festgelegt, der 40. Jahrestag der "Großen Sozialistischen Oktoberrevolution". Umfangreiche Vorbereitungen waren erforderlich, um diesen Termin zu halten. Neben der Gleisverletzung und Elektrifizierung der zunächst eingleisigen Grubenausfahrt mußte die Kohle auf dem freigelegten Hangende von restlichen Abraumböden gesäubert werden. Das geschah am Anfang noch durch eine Reinigungsbrigade, die nur mit Hacke, Schaufel, Besen und Schubkarre ausgerüstet war. Bald danach übernahm diese Tätigkeit ein Schaufelradbagger. Am 7. November 1957 war es endlich soweit. Um 11 Uhr heulte die Betriebssirene eine Minute lang Dauerton. Danach fielen zehn Böllerschüsse, und der Raupenbagger 167 R 200  füllte die ersten sechs Kohlewagen mit einem rapportierten Inhalt von insgesamt 162 t Rohbraunkohle. 500 Meter vom Kohlebagger entfernt fand an der festlich geschmückten Kohlebahnausfahrt unter Teilnahme von mehreren hundert Kumpels und Gästen ein Feierstunde statt.
Mit der Ausfahrt des ersten Kohlezuges aus dem Tagebau Haselbach nur knapp zweieinhalb Jahre nach der ersten Abraumbaggerung begann eine Zeit, in der sich der Tagebau Haselbach neben dem Tagebau Schleenhain zum Hauptlieferanten der Rohkohle für die Brikettfabriken und Kraftwerke im Raume Regis und Meuselwitz entwickelte. Das wichtigste Flöz im Tagebau Haselbach war das Flöz II, auch Bornaer Hauptflöz genannt. Doch nur selten trat es geschlossen auf. Gespalten durch ein 2,5 bis 4,5 Meter mächtiges toniges Zwischenmittel entstanden so die im wesentlichen 2,5 bis 5,5 Meter mächtigen Oberbank Ilo und die durchschnittlich 7 Meter mächtige Unterbank Ilu. Wiederum getrennt durch ein 1 bis3 Meter mächtiges Zwischenmittel, örtlich aus verfestigtem Sandstein bestehend, schloß sich nach unten das im Durchschnitt 4 bis 5 Meter mächtige sächsisch-thüringische Unterflöz, Flöz I, an.
Nicht unerwähnt bleiben soll, daß von 1964 bis1975 der für die keramische Industrie sehr wertvolle Ton aufgehaldet und verkauft und zeitweise auch gesondert ausgehaltener Kies für Bauzwecke zur Verfügung gestellt wurde. 22 Jahre lang wurde im Tagebau Haselbach Abraum bewegt und 20 Jahre lang Rohkohle gewonnen. Ursprünglich war der Tagebau für eine Lebensdauer von 30 Jahren projektiert. In dem genannten Zeitraum betrug insgesamt die Abraumbewegung 357 Mill. Cbm und die Kohleförderung 126 Mill. t.
Durch eine Havarie am 17. August 1977 am Absetzer 1037 As 1120 auf der Innenkippe Haselbach, ausgelöst durch eine Kippenrutschung, ging sowohl die Abraumgewinnung als auch die Kohleförderung mit dem letzten Kohlezug am 18. August 1977 im Tagebau Haselbach zuende.
In den 15 Jahren Innenverkippung Haselbach wurden über 400 ha wiederurbar gemachte Fläche der Forstwirtschaft übergeben. Es wurden auf diesem Arial im Hinblick auf die konzipierte Hauptnutzung Erholung hauptsächlich folgende Gehölze angepflanzt: Eiche, Pappel, Lärche, Linde, Schwarzerle, Schwarzkiefer, Esche, Rotbuche, Robinie und Ahorn.


Abraumzug aus dem Tagebau Schleenhain bei der Restlochverkippung

Seit 1980 erfolgte die Verkippung der Tagebausohle mit Abraummassen aus dem Tagebau Schleenhain und ab Juni 1982 zusätzlich aus dem Tagebau Groitzscher Dreieck, der als Nachfolgetagebau von Haselbach 1975 die Abraumbaggerung aufgenommen hatte. Nach den seinerzeitigen Planungen sollte die Restlochverkippung bereits 1989 abgeschlossen sein. Doch Verzögerungen in der Außenverkippung und der rapide Rückgang der Abraumbewegung und Kohleförderung nach der politischen Wende ab 1990 verlängerten die Arbeiten um fünf Jahre. Die ursprüngliche Variante, mit geklärtem Schnauderwasser und aufgehendem Grundwasser das Restloch Haselbach zu fluten, wurde verworfen. Seit 1993 wird der Tagebau Haselbach mit Wasser aus dem Tagebau Schleenhain geflutet. Die Wasserfläche soll einmal 330 Hektar betragen. 25 Mill. cbm Wasser wird dann der Restlochsee fassen. Voraussichtlich soll die Flutung 1999 beendet sein.
Als Hauptnutzung des Restlochsees Haselbach wurde wassergebundene Erholungsnutzung mit Badebetrieb festgelegt. Bis zur endgültigen Nutzung als Badesee und der Gestaltung der Strandbereiche, Zufahrten, Parkplätze usw. müssen noch bestehende Differenzen von Naturschutz, Forstbetrieb und den anliegenden Gemeinden ausgeräumt werden.

Quelle: Auszüge aus dem Heimatkurier der OVZ vom Nov. und Dez. 1997