Geschichtliches Ehemaliges Denkmal in Schauderhainichen
Wo ist das Denkmal geblieben?
In den letzten Wochen wurde ich des öfteren von Bürgern aus Schnauderhainichen angesprochen, doch auch einmal etwas über ihren Ort zu schreiben. Es sollte vor allem etwas Neues sein, denn daß ihr Dorf an der Schnauder liegt, an der früher eine Mühle klapperte, wissen wir aus vielen anderen Veröffentlichungen.
Bei Gesprächen mit älteren Schnauderhainicher Einwohnern erfuhr ich, daß im Ort bis in die 60er Jahre ein Denkmal für di~ Schnauderhainicher Opfer des 1. Weltkrieges stand. Doch wo ist es geblieben?
Also machte ich mich auf die Suche, um als erstes ein Foto vom selben zu erhalten, da ich mich nur noch vage daran erinnern konnte. Bei einer älteren Schnauderhainicherin, welche jedoch nicht mehr im Ort wohnt, fand ich eines (s. Abb.). Sie erzählte mit auch gleich die dazugehörige Geschichte.
Der Bauer Gustav Köhler in Schnauderhainichen hatte zwei Söhne. Der eine, Linus, fiel gleich in den ersten Tagen des 1. Weltkrieges. Zum Gedenken an ihn und alle weiteren Gefallenen des Ortes, ließ der Vater des Linus Köhler nach Beendigung des Krieges dieses Denkmal setzen. Nach dem 2. Weltkrieg beginnt der zweite Teil der Denkmalgeschichte. Vieles wurde damals im blinden über-eifer und durch Unvernunft zerstört. So auch das Denkmal in Schnauderhainichen.
Nur noch dessen Fundament erinnert an den ehemaligen Standort. Wie ich anderweitig erfuhr, soll es einfach zerschlagen und in den in der Nähe liegenden ,,Schnauderhainicher Tagebau" geworfen worden sein. Den wirklichen Verbleib könnten uns nur diejenigen mitteilen, welche bei jener Aktion zugegen waren. Ich möchte an dieser Stelle über niemanden richten, aber vielleicht trägt dieser Artikel dazu bei, daß sie zumindestens ihre moralische Verantwortung begreifen, da es sich zum einen um Privatbesitz handelte, was zu jener Zeit jedoch nicht viel galt, und zum zweiten, daß sie ein für jeden wahren Heimatfreund wichtiges Zeitdokument unwiederbringlich vernichtet haben.
