Geschichtliches
Die Falkenhainer Schule





In Falkenhain herrschte ab 1922 eine rege Bautätigkeit, die Einwohnerzahl stieg rasch an. 1905 zählte man in Falkenhain 599 Einwohner. Zwanzig Jahre später, im Jahre 1925, waren es bereits 1026 Einwohner. Mit der Einwohnerzahl stieg auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder. Die vorhandenen Schulräume in der Kirchschule, dem Gebäude gegenüber dem Pfarrhaus und der Roten Schule, dieser Backsteinbau wurde 1890 errichtet, reichten nicht mehr aus. Zeitweise wurde deshalb auch ein Raum im ehemaligen Gasthof Gentzsch für den Schulunterricht genutzt. Der Schulverband Falkenhain, bestehend aus den Gemeinden Falkenhain und Rusendorf und dem Gutsbezirk Falkenhain, beschloß deshalb den Bau einer neuen Schule. Dem Schulverband stand der Rusendorfer Gemeindevorsteher, Gutsbesitzer Oskar Naundorf, vor. Der Falkenhainer Gemeindevorsteher Max Bohne unterstützte dieses Vorhaben. Die Bauleitung wurde dem Architekten Ewald Scheller aus Zeitz-Aue übertragen. Am 29. Juni 1925 begannen die Ausschachtungsarbeiten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 24. Juli 1925: Bereits am 21. September 7925 feierte man das Richtfest. Die Einweihung der neuen Schule erfolgte am 16. April 1926 in den Vormittagsstunden.Vertreter der Behörden, die Körperschaften des Schulverbandes, Handwerkerderam Bau beteiligten Firmen, die Schulkinder und zahlreiche Einwohner von Falkenhain nahmen an dieser Feier teil, die der Kinderchor mit einem Lied eröffnete. Die Begrüßung der Anwesenden erfolgte durch den SchulverbandsvorsteherOskar Naundorf. DerVertreterder Regierung, Regierungs-Assessor Oberst, übermittelte die Grüße seiner Behörde. Die Weihrede wurde vom Schulrat Dr. Wilcke aus Zeitz gehalten. Der stellvertretende Landrat, Regierungsrat Dr. Steinhoff, überbrachte die Glückwünsche des Kreises Zeitz. Geschäftsführer Voigt von der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Rositz-Meuselwitz sprach als Vertreter der Treuhandgesellschaft die Glückwünsche zum gut gelungenen Bau aus. Der Vertreter des Kreislehrerverbandes, Lehrer Girke aus Zeitz, führte die Worte Licht, Liebe und Leben an, diese drei Worte bilden den Kern aller Schularbeit. Schulleiter Ernst Penndorf sprach zu den Kindern und für die Kinder. Seine Worte drückten den Dank der Kinder für das neue Schulgebäude aus. Die Schülerin Erna Zeuner trug ein vom Ortspfarrer Konrad Liebe verfaßtes Weihegedicht vor. Zum Abschluß der Feier sang noch einmal der Kinderchor. Durch weiter steigende Schülerzahlen wurde die Schule in den Jahren 1928/1929 erweitert. Im Erdgeschoß des Erweiterungsbaues wurde ein 5. Klassenzimmer geschaffen, im 1. Stock und im Dachgeschoß entstand eine Lehrerwohnung. Bei einem Bombenangriff auf Falkenhain am 20. Februar 1945 wurde die Schule schwer beschädigt. Mehrere Bomben fielen in unmittelbarer Nähe der Schule auf die Hofewiese, zu Schaden kamen dabei das Dach, die Fenster und dieTüren. Diese Schäden wurden sofort nach Kriegsende behoben. In den Jahren 1968/1969 erfolgte nochmals ein Erweiterungsbau. Die Ausschachtungsarbeiten begannen im Frühjahr 1968. Der Unterricht in den neuen Klassenräumen wurde im Frühjahr 1969 aufgenommen. Die Schulgeschichte dieses Gebäudes währte leider nur67 Jahre. Zum sehr großen Nachteil für die Falkenhainer Kinder wurde die Schule 1993 für immer geschlossen. Der letzte Schultag war der 28. Juli 1993.
  Verweise zum Thema:
   Ortsteile: Falkenhain

Quellenangaben:
   Text aus: Bote von der Schnauder 3/2001, Autor: R.Steinert