Geschichtliches
Der Friedrich-Wilhelm-Schacht in Penkwitz



Friedrich W ilheImThiele hatte diesen Schacht 1871 eröffnet. Leider musste der Betrieb am 29. Juni desgleichen Jahres wieder eingestellt werden, da sich die Wasserhaltungsmaschinen als unzureichend erwiesen. Der Betrieb konnte erst Mitte Januar 1872 nach Beschaffung einer neuen stärkeren Wasserhaltungsmaschine wieder aufgenommen werden. Gleichzeitig wurde eine Ziegelei betrieben, die den anstehenden Lehm nutzte. Um das Werk leistungsfähiger zu gestalten, begann man mit dem Abteufen eines neuen Forderschachtes, des,Viktoria-Schachtes" (etwa 1 km vom Friedrich-Wilhelm-Schacht entfernt in Richtung Neupoderschau) und schon im April 1872wurdedie Förderung aufgenommen. In diesem Jahr wurden 272276 hl Rohkohle zu Tage gebracht. Die Förderkosten je Hunt beliefen sich auf 5 Ngr. (Neugroschen). Ein Hunt entsprach 4 hl. Der Durchschnittsverdienst je Schicht betrug für einen Mann unter Tage 27 Ngr. und über Tage23 Ngr 1886 wurdedie Dampikesselanlage auf dem FriedrichWilhelm-Schacht um einen Kessel erweitert. 1889 wurde das alte Schachtgebäude erneuert und ein neuer Schacht abgeteuft. Um die geforderte Kohle (Stückkohle und Klarkohle) per Bahn transportieren zu können. wurde eine neue Kettenbahn überTagevom Friedrich-Wilhelm-Schachtzum Hermannschacht (ebenfalls in Richtung Neupoderschau) gebaut. Gegen Ende des Jahres 1889 erwies es sich als notwendig, den Betrieb der Ziegelei auf dem Friedrich-Wilhelm-Schacht ganzlicb einzustellen, da die Verrate erschöpft waren. 1890 baute man auf dem Friedrich-Wilhelm-Schachtunter Tage eine Kettenbahn ein, um die Förderkosten zu verringern. 1894 traten, wie schon in früheren Jahren Störungen durch Grubenbrand ein. 1895 begann man, vom Friedrich-Wilhelm-Schacht aus Vorrichtungsstrecken für die 3. Sohle des Hermannschachtes zu treiben, um somit beide Schächte unter Tage zu verbinden. 1896 wurde auf dem Friedrich-Wilhelm-Schacht ein neues Beamtenhaus errichtet. 1897 ist der Betrieb auf dem Schacht durch zwei Faktoren erheblich gestört worden: Einmal durch sehr großen Arbeitskräftemangel und zum anderen durch einen mehrwöchigen Streik. 1899 gab es wieder große Brände und trotz größterVorsichtmaßnahmen ließ es sich nicht vermeiden, dass der Wasserhaltungsschacht zu Bruch ging. Auch 1900 gab es wieder Brände, da aber das Feuer im Entstehen gelöscht bzw. eingedämmt werden konnte, traten keine bedeutenden Betriebsstörungen auf. 1910 hatte ein Blitzschlag den Schornstein des Betriebes teilweise zerstört. 1917 wurden dieTagesanlagen auf dem Friedrich-Wilhelm-Schacht abgebaut und die Restkohle über den Hermannschacht gefördert.
  Verweise zum Thema:
   
Quellenangaben:
   Text aus: Schnauderbote 3/2001 - Die Bergbrüder