Geschichtliches
Aus der Geschichte von Bünauroda - Die Gründung des Dorfes 1700



Bünauroda ist eine der sogenannten Neugründungen, die in den Jahren von 1690 bis 1720 entstanden (Kleinröda 1703, Neupoderschau 1718). Diese Gründungen sind darauf zurückzuführen, daß den Gutsherren daran lag, viele kleine Tage-löhnerhäuschen zu errichten, um mit ihnen sich Arbeiter und Fröner zu verpflichten. Das wird auch der Grund gewesen sein, daß Heinrich von Bünau im Jahre 1700 das Dorf Bünauroda entstehen ließ.
Der Anlage nach ist es ein Straßendorf, in dem bei einer sehr kurzen Erstreckung die Gebäude eng an die Straße gebaut wurden, wie alle Neugründungen auf Waldgebiet, auf dem gerodeten Prößdorfer Wald.
über die Gründung des Dorfes wird in dem Breitenhainer Pfarrmatrikel ausführlich geschrieben. In dieser Handschrift, die Pfarrer Köhler zur Verfügung stellte, steht geschrieben:
,,Im Jahre 1700 ist das am Holz gelegene neue Dorf, allwo sonsten vorher lauter Holz gestanden, erbauet worden und von dem Herren Erbauer, so dieses Gehölz hat ausroden lassen, Bünauroda genannt worden. Als selbiges von dem Lehn- und Gerichtsherrn im Beisein unterschiedlicher naher Anverwandter und anderer guten Freunde eingeweiht worden, ist folgendes auf ihr Begehren von der Kanzel in Prößdorf abgelesen und zu einer guten Verehrung getan am 12. Trinitatis-Sonntage: Nachdem nicht ohne göttliche Direktion und Eingebung der Wohlgeb. Herr Heinrich von Bünau auf Prößdorf, Bünauroda, Römischer Kaiserl. Majestät Hauptmann, nebst seiner Hochadeligen Frau Gemahlin, Sara Magdalena, geb. von Ende aus dem Hause Königsfeld, schlüssig geworden, auf dem Grund und Boden zu dieses löblichen Fürstentums Vermehrung und ihrem guten Andenken ein neues Dorf aufzubauen und auf untertänigstes Ansuchen von Landesfürstlicher Herrschaft, Herr Friedrich Herzog zu Sachsen, gnädigste Konzession erhalten, solch löblich Werk ungehindert fortzusetzen, so ist es durch göttliche Assistenz dahin gediehen, daß in kurzer Zeit ohne Verletzung und Beschädigung eines Arbeiters, das angefangene Dorf mit 13 Baustätten und soviel Einwohnern versehen und von dem Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn wohlbedächtig mit dem Namen Bünauroda benannt worden. Wobei von der Gerichtsherrschaft verordnet wird, daß dieses Bünauroda zur hiesigen Kirche zu Prößdorf eingepfarrt wird. Es ist bei öffentlichem Gerichtstag angeordnet und von den Bünaurodaern angelobt worden, daß dem Pastor allhier von ihnen, gleich den Hemmendorfern, das Häusel- und Opfergeld zu entrichten sei."
Als im Jahre 1705 diejenigen Einwohner zu Bünauroda, die noch nicht im Besitz von Kirchenstühlen zu Prößdorf waren, sich bei dem Schulmeister und den Gottesmännern (Kirchenältesten) meldeten, taten das Christoph Bräutigam, Georg Petzold, Hans Härtling, Tobias Hertsch, Peter Dantz, Friedrich Rockstroh, Christoph Bost und Georg Mehlhase. Aus dieser Quelle sind so einige der 13 ersten Ansiedler von Bünauroda aufgeführt. Mit den ersten Baustätten wurde auch eine Schenke in Bünauroda errichtet, als Gastwirt wird ein Herr Kretschmar genannt.

  Verweise zum Thema:
   Ortsteile: Bünauroda

Quellenangaben:
   Text aus: "Unsere Heimat" Heft 3 (1994)