Kuriositäten
Milbenkäse gegen Milbenallergie ?



Im kleinen Dorf Würchwitz in Sachsen-Anhalt gibt es keine Hausstaubmilbenallergiker. Zufall? Dort behauptet man "nein". Berühmt geworden ist das 300-Seelen-Örtchen nämlich durch seinen "echten Würchwitzer Spinnenkäse", der sein Aroma durch Milben erhält. Das Lebensmittellabor des "Biologisch Chemischen Instituts Hoppegarten" in Berlin hat festgestellt, dass der Milbenkäse weder Schimmelpilze noch andere schädliche Keime enthält und dass sein Verzehr immun gegen Hausstauballergie machen kann. Sogar ein Pharmahersteller experimentiert jetzt mit dem Käse, um ein Mittel zur Vorbeugung und Bekämpfung der lästigen Allergie zu entwickeln.

Aus einem mit Salz und Kümmel gewürzten Quark aus Rohmilch werden Rollen oder Stangen geformt. Nach dem Trocknen wird der Quark in eine Holzkiste mit Milben gefüllt. Während der Reifezeit von rund drei Monaten in der Holzkiste muss immer wieder für ausreichende Luftzufuhr gesorgt, der Käse muss gewendet und die Milben mit Futter (Roggenmehl) versorgt werden. Wenn Luftfeuchtigkeit, Temperatur und alles andere stimmen, ist der "Spinnenkäse" nach drei Monaten fertig. Er ist dann wachsweich, goldgelb, mit einem weißen, ungereiften Kern und hat einem eigenen, würzigen Geschmack.


  Verweise zum Thema:
   Traditionelle Spezialität: Spinnenkäse
   Der wahrscheinlich lebendigste Käse
   RealAudio: Milbenkäse - Eine Delikatesse aus Sachsen-Anhalt

Quellenangaben:
   Text: www.planet-wissen.de