Der Ortsteil Brossen, der 1973 zu Meuselwitz eingemeindet wurde und ca. 310 Einwohner hat, liegt im Tal der Schnauder.
Er grenzt im Westen und Süden bei Oelsen
und Spora mit Sachsen-Anhalt und im Norden und Osten
mit Mumsdorf und dem ehemaligen Ort Zipsendorf, die
jetzt ebenso wie Brossen selbst zu Meuselwitz und damit
zum Land Thüringen zählen.
Wesentliche historische Daten des Ortes stammen aus
dem 17. Jahrhundert. So kann man seit 1618 in den Kirchenbüchern immer wieder von der Bauernfamilie Kröber
lesen, die über Generationen im Dorf eine Rolle spielte
und die es zu beachtenswertem Wohlstand brachte. Das
schöne Fachwerkhaus der Familie, das einst einem Brand
zum Opfer fiel, dann wieder aufgebaut wurde, gibt es
heute noch. Erwähnenswert ist auch die alte Schnaudermühle, die 1668 erbaut wurde und sich im Besitz der
Familie Blüthner befand.
Von 1901 bis 1969 führte bei Brossen die Trasse der
Schmalspurbahn Wuitz - Gera entlang, die für den Kohlentransport und den Transport der Erzeugnisse umliegender Betriebe, aber auch zur Personenbeförderung
diente. Von Bedeutung war neben Braunkohlenabbau
und Landwirtschaft der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Ziegeleibetrieb der Familie Just.
Die höchste Bevölkerungszahl von etwa 700 Einwohnern
ist aus dem Jahre 1927 zu vermelden. Seit 1956 gingen
die Kinder des Dorfes nach Zipsendorf zur Schule, 1973
erfolgte die Eingemeindung nach Meuselwitz. Nach der
politischen Wende verblieb von den verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben, ehemals zur LPG vereinigt,
nur ein noch landwirtschaftlich genutztes Bauerngut. In
privater Initiative wurden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen an Häusern
durchgeführt, es erfolgte die Umstellung auf den Heizenergieträger Erdgas, ein neuer Kinderspielplatz wurde angelegt, der Verbindungsweg nach
Zipsendorf wurde asphaltiert. Bekannt ist die Gaststätte
" Dreiländereck", direkt an der B180, deren Name bereit
auf die Lage in unmittelbarer Nähe zu Sachsen und Sachsen-Anhalt hinweist.